Montag, 6. Juni 2011

Uff Arweet

Nun bin ich ca. zwei Wochen wieder zu Hause. Seit letzten Montag arbeite ich auch wieder.
Die ersten Tage waren, neben den im vorigen Eintrag schon angesprochenen Punkten, einigermaßen hart, weil ich plötzlich ständig bzw. öfter als vorher, vom beliebten Brennen in der Analgegend belästigt wurde. Ich dachte zuerst, es liegt am Esspressokonsum (Altes Mem: Kaffee ist irgendwie schädlich), aber das wars nicht. Ich habe damit aufgehört und das Brennen kam trotzdem - nach einem trügerischen Tag Ruhe - wieder. Ich vermute jetzt, dass es einfach ein kaotisches System ist und ich momentan im Prinzip nur an den Symptomen rumdoktern kann. Sprich: Immer schön sauberhalten (mehr als sonst: z. B. jedesmal duschen hinerher), immer schön Beckenbodenübungen machen und, wenns hart auf hart kommt, dann Schmerztabletten einsetzen. Wann hört das auf?
Wieder zu arbeiten ist ok. Ich darf nur 3 Stunden am Tag arbeiten. Nicht mehr und nicht weniger. Nix mit "einen Tag rausarbeiten" oder gar Urlaub nehmen. Das ist bei "Wiedereingliederung nach dem Hamburger Modell" nicht vorgesehen. Auch nicht, wenn man, wie ich zum 3. Mal Großvater geworden ist (Marikas Leben). So muß ich jetzt Ende das Monats warten, bis ich die süße kleine schaukeln kann - oder ich muß einen streßigen Wochenendtrip riskieren. Mal sehen, was geht. Vielleicht Pfingsten?

Montag, 23. Mai 2011

Ich will nach Hause!

Langsam hab ich genug von der Kur.
Ich will mein Köln, meine Wohnung, meine Rechner, meine Badewanne, mein Bett, selbst kochen (Spargel!), nicht ständig Leute um mich rum haben, ausschlafen, meine Badewanne, Handball spielen, Taekwondo @ Musado bei Meister Kim (nichts für ungut Ali, aber die koreanisch geprägte Variante liegt mir mehr), richtigen Espresso, meine Philosophen, meine Kollegen, achja, und beinahe hätt ichs vergessen: meine Badewanne.

Um mich abzulenken, hab ich noch ne kleine Radtour gemacht. War auch Spargel essen, aber die können das alle nicht. Bestellt hatte ich "Spargel mit Pellkartoffeln und Spiegelei, bitte braue Butter statt Hollandaise." Ich bekam geschälte Kartoffeln - dafür war der Spargel nicht richtig geschält, statt brauner Butter bekam ich zerlassene Butter und dass ganze war mies gewürzt ("keene Hörschte und keene Siehste", wie es bei uns heißt). Das Restaurant hieß auch noch "Zur Knolle". Da hätte ich mehr Präzision erwartet. (Aber als alter Ossi hab ich natürlich alles brav aufgegessen und nichts gesagt.). Needless to say: Der Espresso war auch schlapp.
Ich erzähle das nicht, weil es was Besonderes war, sondern weil ich es hier immer so erlebt habe.
Naja dann bin ich los in die Berge. Unterwegs traf ich auf folgende Ortschaft:
Der Name der Ortschaft ist der Kalauer aller Kurschattendiskussionen.
(Keine Ahnung, ob jeder hier das liest, was ich auch gelesen habe). Dann weiter die Berge rauf und in den Teuteburger Wald. Hier haben wir den Römern gezeigt, was eine Germanische Streitaxt ist. (Dafür haben sie uns gezeigt, wie man lebt.)


Ok ich muss zugeben, hier versagen meine Kamera und mein Fotomachtalent: Es war noch viel beeindruckender.

Montag, 16. Mai 2011

Noch über eine Woche!

Nach reichlich zwei Wochen ist der Neuheitswert der verschiedenen Maßnamen verbraucht. Es kommt Routine auf und mein Positivdenkorgan wird attackiert durch die Sachen, von denen ich schon immer wußte, dass sie nervig sind. Ich will jetzt nicht mit einer Ausfzählungsorgie aufwarten, aber ein kleines Beispiel bringe ich doch:
Ich bin es gewohnt, nicht in einem Bett, sondern mit der Matratze auf dem Fußboden zu schlafen. Eines Tages meldete sich die Hausdame bei mir, die Putzfrau fühlte sich durch diese Tatsache überfordert und was ich denn für ein Problem habe, im Bett zu schlafen. Wir kamen dann überein, dass ich, nur für die tägliche Reinigung, die Matratze immer aufs Bett wuchte. Ich fragte mich dann, warum müssen sie hier täglich reine machen (Also nicht nur das Bad, dass verstehe ich ja, aber im ganzen Zimmer Staub wischen und Staub saugen?). Die Antwort kam bald bei einer Veranstaltung, wo man Kritik an der Klinikführung üben konnte. Da beschwerte sich doch tatsächlich eine Patientin, weil sie ein Stäubchen gefunden hatte und Skandal Skandal gezetert hat. Was sind das hier für Menschen?
Am Wochenende bin ich wieder ein wenig Rad gefahren.
Das auf dem Bild ist noch mal das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zusehen. Der Fluss, das ist die Weser. Dieser Fluss ist wegen Bremen für mich für immer mit Kristin verknüpft.
Unten das Bild ist das Badehaus II aus dem Kurpark. Es sieht aus, als wäre es die Vorlage für das Computerspiel Anno. "Ein Badehaus sorgt für Hygiene".

Samstag, 7. Mai 2011

Rennen, Fressen, Klönen, Waschen

"Sach ma en Satz mit Terror!"
"Isch bin grad in dor Terrorbie"
Nordic Walking - Aquajogging - Muckibude und das fast täglich. So wird man fit. Leider ist nichts dabei für die Beweglichkeit - aber das kommt vielleicht noch. Mit Sport bin ich aber momentan gut versorgt. Das muß ich anerkennen. 
Gestern war der Kochkurs. Hat mir sehr gut gefallen. Du bekommst ein Rezept und fängst an. Ich habe einen Quark-Apfel-Auflauf gemacht, weil dass das Gericht war, wo ich die wenigste Erfahrung hatte. Hat aber super geschmeckt (Und nicht nur mir). Werd ich wieder mal kochen. Ich muß jetzt irgendwie hinkriegen, dass ich nächste Woche wieder mit drin bin. Ich brauch das!
Es gibt auch ein paar Psychosachen, aber da bin ich noch nicht so begeistert von. Autogenes Training ist zwar ganz nett, aber haut mich nicht wirklich vom Hocker. Bochumer Training ist eine Gruppentherapie, bei der es um positives Denken geht. Jeder, der mich kennt, weiß, dass das definitiv nicht mein Problem ist. Nu ja, ich bin ja noch bis 25. Mai hier, mal sehen, ob sie sich noch steigern.
Jetzt muß ich Schluß machen, weil meine Wäsche gleich fertig ist. Und danach gehts zum Taekwondo.

Mittwoch, 4. Mai 2011

Nahrungszufuhr und -verstoffwechselung

Nach einer Woche Kur muss ich zugeben, es ist gar nicht so schlecht.
Das Essen ist echt das Highlight. Sie arbeiten hier nach denselben wissenschaftlichen Methoden wie meine geliebten Weightwatchers. Ich hab schon, ohne zu hungern, 2 Kilo abgenommen - was aber eigentlich sogar zu viel ist. Aber dann kann ich noch mehr von den schönen Sachen ausprobieren, die sie hier anbieten.
Das einzig gruselige ist der Kaffee. Hab mit jetzt aus einem Café in der Stadt gemahlenen Lavazza geholt und mach mir dann immer türkischen Kaffee. Ist nicht dasselbe wie ein ordentlicher Espresso, aber wenigstens trink- und bezahlbar.
Meinen Bedarf an Sport kann ich auch gut decken. Manche sportliche Maßnahme ist zwar echt nicht auf mich zugeschitten, z. B. "Krankengymnastik Bewegungsbad leicht", aber es gibt doch genug Möglichkeiten. Das Programm der "Muckibude" zum Beispiel kann ich gut anpassen. Oder ich lerne jetzt Nordic Walking (Was cooler ist, als ich dachte).
Und dann ist ja noch das "Ausserkurische". Hier ist eine schöne Gegend für Radtouren. Man kann an Werre und Weser lang fahren oder auch fett in die Berge - z. B. zum Kaiser Wilhelm Denkmal. Es wird kein Problem sein, jeden Sonntag eine schöne Tour zu machen. Laufen ist nicht ganz so optimal, aber wenn ich ein Stück mit dem Rad fahre, gibt es auch schöne Laufgegenenden.
Das beste ist, ich hab auch schon eine Taekwondo Truppe gefunden. Die lassen mich die vier Wochen umsonst mit machen. Ist zwar das andere Taekwondo (Ich bin WTF und die sind ITF), aber eigentlich umso besser, dann lerne ich das auch mal kennen.

Freitag, 29. April 2011

Die Phase der Neugier

Mir gehts gut. Die befüchteten Probleme sind zwar im wesentlichen alle eingetroffen, aber die Kur ist tagsüber auch sehr interesssant und das dominiert das Negative momentan noch.
Auch hab ich momentan irgendwie keine Lust auf Blog, deshalb nur das.

Mittwoch, 27. April 2011

Ankunft

6:45 Uhr: Ich wurde wach, 15 min vor dem Wecker! Die entsetzlichen Schmerzen von gestern Abend waren wie weggeblasen. Schnell einen Espresso und mal nach der Kopieraktion schauen (Reisevorbereitung. Man will ja in der Kur ein paar Filme schauen.). War wieder klar: seit 3:30 Uhr war nix passiert. Nach ein bisschen Rumklicken ging es weiter. Robocopy ist seltsam! Hab dadurch 3h Kopierzeit verloren. Mist.

7:25 Uhr: Auf zur Psychosprechstunde. Meine Therapeutin war überrascht, dass ich die Stunde nicht abgesagt hatte. Aber ich werde doch keine Therapiesitzung absagen!

8:35 Uhr: Fertig Packen, noch was Essen.

9:15 Uhr: "Ich bin dann mal weg"

13:30 Uhr: In der Klinik. Der erste Eindruck: Ich durfte mein Fahrrad nicht direkt am Eingang abstellen. "Der Fahrradparkplatz befindet sich 30m in diese Richtung!" Nach ca. 50m fand ich ihn. Fast in der Äußersten Ecke, arrangiert zwischen den Müllkontainern und der Mitarbeiterraucherhöhle. 'Na die sind ja hier Fahrradfreundlich'.
Hab mich dann angemeldet, hatte ein Mittagessen, zweieinhalb Aufnahmegespräche, eine kaffeekranzartige themenfreie Gesprächsrunde und das Abendessen. Ein bisschen blöd ist, dass sie keinerlei Informationen, d. h. Befunde über mich haben. Normalerweise wird dem Patienten mitgeteilt, dass er diese Unterlagen mitbringen soll. Hat aber niemand gemacht. Na zum Glück gibts Faxe und morgen haben sie alles.
Das Zimmer ist wie ein Hotelzimmer. Leider gibt es keine Badewanne. Wie soll ich da überleben. Aber Internet gibts - für zweifuffzig am Tag.
Nach dem Abendbrot hab ich noch meinen Plan für die nächsten Tage aus meinem Postfach (ja ich habe schon ein Postfach) geholt. Werd mal fragen, ob sie mir das nicht auch per Email schicken können (10 : 1 dass sie das aus irgendwelchen Gründen nicht tun können).

20:30 Uhr: Block ist fertig und zieh mir jetzt meine tägliche Seriendosis rein

Bis morgen.

Dienstag, 26. April 2011

Verloren!

... oder besser Aufgegeben!
"Porta Westfalica"
Heute habe ich festgestellt, dass ich keine Lust mehr habe, zu kämpfen. Das zieht sich und zieht sich. Aber ich will es endlich hinter mich bringen. Hatte auch daran gedacht, komplett auf eine Kur zu verzichten. Aber das war mir dann letztendlich doch auch zu riskant.
Deshalb hab ich heute nochmal bei der "Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung" angerufen und ihnen meinen Entschluß mitgeteilt. "Aach das dauert ca. vierzehn Tage...,". Momentan sei ziemlich was los auf dem Rehamarkt. Aber man würde mal rumhorchen. Ich sagte noch, muß ja nicht Bad Neuenahr sein. Und kann auch morgen schon anfangen.
15 Min später wurde ich zurückgerufen. Sie haben einen Platz in der Klinik "Porta Westfalica" in Bad Oeynhausen für mich reserviert. Morgen soll ich dort auf der Matte stehen.
Ok. Dann mach ich das mal.

Dienstag, 19. April 2011

Nix Neues

Keine Neuigkeiten:
- Noch keine Reaktion der Rentenversicherung.
- Nach wie vor Schmerzen beim viel zu häufigen Stuhlgang
Wenigstens ist das Wetter schön.

Mittwoch, 13. April 2011

blinde Ferndiagnose

Habe heute mal bei der Rentenversicherung Bund nachgefragt. Das sind die, an die mein Antrag jetzt wegen meiner Einsprüche verwiesen wird.
O-O kann ich nur sagen. Das was da herauskam, hat mir nicht gerade Mut gemacht.
Zum einen, aber das war fast klar, ist mein Antrag noch nicht bei ihnen eingegangen.
Aber dann hab ich mal so locker angefragt, was denn mit der Leipziger Klinik ist. Also die Dame sagte, dass deren Onkologische Abteilung nicht in der Liste steht und ich solle doch den Experten von der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung vertrauen, die wissen was das Beste für mich sei. (Nebenbei: die haben mich nie gesehen oder ein medizinisches Gespräch mit mir geführt. Ich kann zu dieser Form von blinder Ferndiagnose nur schwer Vertrauen aufbauen.)
Hab dann nochmal bei der Klinik selbst angerufen. Die haben das "in Prinzip" bestätigt. Aber es gebe immer Patienten, die es doch schaffen, über die Rentenversicherung eine Überweisung zu bekommen. Es hängt wohl stark vom Bearbeiter ab.
Das alles nervt mich momentan ganz schön. Dazu kommt noch, dass sich die Darmprozesse nur sehr unmerklich verbessern. Insbesondere scheinen die Schmerzen sogar ein wenig zuzunehmen. Und die "Oftizität" wird auch nicht anders - 5 bis 8 mal am Tag rund um die Uhr und zumeist mit gnadenloser Unverzüglichkeit.
Aber was richtig Gutes gibt es auch: Ich kann wieder anfangen, Sport zu treiben und ich tue das auch. Und ich merke, wie gut es mir dabei geht.

Donnerstag, 7. April 2011

Ein Kurve fürs Protokoll

Mein Einspruch gegen eine Kur in Bad Neuenahr hatte ich gleich letzten Mittwoch (30.3.11) an die "Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung" abgeschickt. Heute endlich fand ich den diesbezüglichen Bescheid im Briefkasten: Mein Einspruch wird nicht anerkannt. Ich könne aber meinen Einspruch aufrecht erhalten, dann würde mein Vorgang an die "Deutsche Rentenversicherung Bund" abgegeben. Das hab ich dann gleich getan.
Bürokratie, Bürokratie.

Samstag, 2. April 2011

Bluterguss am Schenkel

Es ist bemerkenswert, dass so mancher es nicht oder nicht sofort gemerkt hat: Das mit der Spange war natürlich ein Aprilscherz. Verzeiht mir, aber ich konnte der Versuchung mal wieder nicht widerstehen. Und Ihr müßt doch aber zugeben, dar Scherz war nicht völlig geschmacklos (schenkelklopf).

Freitag, 1. April 2011

Wiederanlaufprobleme

Der Wiederanlauf meines Dickdarms ist im vollen Gange. Das mag jetzt zwar im ersten Moment positiv klingen, aber in Wirklichkeit ist das ein Euphemismus für "die Wiederanlaufprobleme halten an". Tagsüber ist es halbwegs auszuhalten, aber Abends oder besser Nachts ist es extrem nervig und schmerzhaft. Letzte Nacht zum Beispiel hieß es zwischen 10:30 und 3:30 Laufen im Halbstundentakt. Und das Brennen nimmt jeweils im Laufe des Abends immer mehr zu. 
Letzte Nacht hab ich dann beschlossen, eine Schmerztablette zu nehmen. Zum Glück hatte ich von der letzten Schmerzorgie im Zusammenhang mit der Bestrahlung noch welche übrig.
Dann kamen auch noch Bauchschmerzen dazu. Das war eine Nacht! 
Heute früh beim Geschäft ist etwas Seltsames passiert. Irgendwie kam da nicht nur das übliche Zeug, sondernd etwas Sperriges aus Draht. Es hätte vermutlich ziemlich weh getan, aber weil ich noch auf Schmerzmittel war, was es nur extrem unangenehm. Es polterte in der Schüssel und ich blutete auch ein wenig. Das kam mir doch sehr seltsam vor, deshalb nahm ich alle meine Beherrschung zusammen und klaubte dieses Etwas aus den "Ergebnissen" heraus. Das Teil sah aus, wie eine Zahnspange!  Bin sofort ins Krankenhaus und habe es dort vorgezeigt. Bestürzung allenthalben. Schließlich stellte sich heraus, dass es die Zahnspange der netten Assistenzärztin war. 
Ich werde nie wieder jemanden mit Spange anschauen können, ohne daran zu denken.

Dienstag, 29. März 2011

Widerspruch?

Fäden ziehen
Gestern war ich zum Fäden ziehen. Der bekannte Bluterguß, der noch komplettiert wird durch eine Hühnerei große Verdickung im Bereich der Narbe, ist nach wie vor vorhanden. Eine gewisse Rückbildung ist schon zu erkennen, aber das dauert wohl doch noch. Nach Aussage des Arztes ist Verdickung eine Ansammlung von inzwischen geronnenen Blut. Er hat versucht, mit einer Spritze da etwas abzuziehen, es kam aber nicht viel.
Hab nochmal gefragt, wieso ich nicht Laufen darf. Antwort: Mein Körper braucht Energie für die Heilung der Operationsnarben sowie den Abbau der Blutergüsse. Die würde durch Laufen (oder auch anderen Sport) reduziert.

Reha
-> Phase 1: Widerspruch
An der Rehafront gibt es einige Neuigkeiten: Ich habe von der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung, wie fast schon erwartet, eine Absage bekommen. Sie haben mich dann einfach mal auf eine andere Klinik umgebucht. Nach Absprache mit meiner Betreuerin bei der Allianz (Sehr nette und hilfsbereite Dame übrigens) habe ich (zunächst) beschlossen, in Widerspruch zu gehen.
-> Phase 2: Die letzte Chance
Heute Morgen hatte ich auch noch einen Termin bei meiner Psychologin. Da habe ich dass Thema auch angesprochen. Ich erhoffte mir eventuell ein gutachterliche Unterstützung für meinen Einspruch. Statt dessen hat sich im Verlauf der Sitzung ergeben, dass ich vielleicht dem Vorschlag der Arge eine Chance geben sollte. Vielleicht kann ich meine Aversion, insbesondere gegen die Kliniksituation, für meine mentale Weiterentwicklung nutzen.
-> Phase 3: Ortstermin
Da es noch früh war, das Wetter zum Helden zeugen, sowie die Klinik quasi "um die Ecke" ist (Bad Neuenahr), habe ich beschlossen, mal eben hin zu fahren. Ein Vor-Ort-Termin sozusagen.
Glaubt mir, ich hatte echt vor, der Variante "Bad Neuenahr" eine Chance zu geben. Tief drinnen hab ich irgendwie genug vom rum Mosern und will einfach "in Kur". Aber der Besuch war diesbezüglich sehr heilsam.
-> Phase 4: Ernüchterung
Ich will da nicht hin!
Ich bin da noch zu jung für, ist mein Eindruck. Sport auf Sparflamme, kein richtiges Internet, und eine Umgebung von der ich schon genug hatte, als ich noch in Rheinhessen als Wingertschütz rumgelaufen bin.
-> Phase 5: Plan B
Mein zweiter Favorit - oder besser mein Plan B - war Bad Oexen und ich habe mich auf der Rückfahrt mal - mental - mit dieser Variante befasst. Diese Klinik macht zumindest den Eindruck, dass ich da nicht "das Baby" bin. ...Und auch andere Kriterien passen da besser. ...Und die Arge würde da sicher mitspielen.
Aber letztendlich ist nicht wirklich gesichert, ob mein Eindruck richtig ist. Ich müßte da im Prinzip auch erstmal hinfahren. Und sie ist auch viel weiter von Köln entfernt. Am Wochenende nach Hause zu fahren, ist da auch nicht so einfach.
-> Phase 6: Eine Runde rum
Nöööö.
Ich schreib jetzt den Widerspruch.

Samstag, 26. März 2011

Glückshormonhaushalt

Schönes Wetter, du bist frei - dann mach doch mal einen kleinen Spaziergang, dachte ich.
Ehe ich michs versah, war ich beim Musado-Sportzentrum. Der Meister hat sich gefreut, mich zu sehen. Sonnabend ist immer Freitraining. Hab mir ein wenig die Nase an der Scheibe platt gedrückt. Plötzlich spürte ich ein Stechen an der Operationsnarbe. Da merkte ich, dass ich beim Verfolgen der Übungen zweier Weißgürtel plötzlich angefangen hatte, mit zu machen. Oh Mann, ich muß dringend wieder gesund werden. Nur durch Zusehen wurden Glückshormone ausgeschüttet, wie schon lange nicht mehr.
Das fällt mir noch was ein: Der Doktor hat mir nicht mal erlaubt zu laufen, für die nächsten zwei Wochen. Dabei wollte ich morgen wieder einen schönen Sonntagslauf machen und eigentlich am Dienstag mal bei den Handballern vorbeischauen. Na vielleicht mach ich dann doch lieber nur ne Radtour

Freitag, 25. März 2011

Zuhause

Bin wieder zuhause.
Hab erstmal ausgiebig gebadet. Ohne Stoma. Wunderbar.
Mein Briefkasten war voller Briefe, aber der mit der Reha war nicht dabei. Ruf ich dann also am Montag mal an.
Heute haben sie im Krankenhaus nochmal ein Ultraschall von der Vene gemacht, wo der Port die Thrombose verursacht hat. Hab zwar nicht ganz genau verstanden, was die Ärztin gesagt hat, aber das Fazit war, dass alles ok ist und ich das Marcumar nur noch einen Monat nehmen soll. Da das immer etwas braucht, bis die Wirkung anfängt, darf ich mich übers Wochenende jetzt wieder selbst spritzen.
Grad merke ich ein weiteres kleines Problem: Da bei der Operationswunde jetzt die Schwellung langsam zurückgeht, fange ich an mich etwas zu häuten. Das juckt.
... na ja ist aber auch letztendlich ein gutes Zeichen.

Donnerstag, 24. März 2011

End of KKH

Mancher hats vielleicht schon gemerkt, seit gestern benutze ich Internetanbindung vom Krankenhaus. Womöglich wäre das schon länger machbar gewesen, aber ich habe einfach stumpf angenommen, es ginge nicht und dann auch nicht geforscht. Eine typische Bockshornsituation. So geht jetzt auch Videochat.
Mir geht es gut. Die Prozesse laufen langsam an. Es tut noch etwas weh beim Geschäft, aber es wird. Das Hämatom wächst nicht mehr und Schmerzen hab ich da fast auch nicht, trotz der Tatsache, das ich jetzt alle Schmerzmittel weggelassen habe. Morgen werd ich entlassen. Montag komm ich noch mal ambulant rein - zum Fäden ziehen.
An der Reha-Front tut sich nichts. Vielleicht aber hab ich ja einen Brief im Briefkasten.

Mittwoch, 23. März 2011

Sieht krass aus oder?

Ist aber weit weniger schlimm.
Komme gerade von der Ultraschallmessung. Es scheint alles nicht so problematisch zu sein. Die Schwellungen sind keine Blut- sondern Fettansammlungen. Damit ist die darin innewohnende Gefahr einer Infektion nicht akut. Die werden sich verwachsen. Und das Riesenhämatom (In Fachkreisen auch "Blutaugust" genannt), vergeht sowieso.
Als ich dem Arzt sagte, ich werde ein Foto von dem "Ding" in meinen Blog stellen, hat er nicht begeistert geguckt. "Ich muß für Klicks sorgen", sagte ich. "Dann machen sie aber schön Werbung für Krebsvorsorge", sagte er darauf.
Un da hatter recht!
Wer weis, ob das alles so glatt gegangen wäre, hätte mich Dr. Hollmann nicht zur Rektoskopie geschickt. Ich will noch hinzufügen, dass gesunde Lebensweise auch unheimlich hilfreich ist, um das Genesungsverhalten der Körpers zu verbessern - die berühmten Selbstheilungskräfte. Aber bitte nur wissenschaftliche Methoden, vor allem, wenn man, wie ich, ein Placebomuffel ist.
Mit den Heilungschancen und der gesunden Lebensweise, das sehe ich täglich, wenn ich im Krankenhaushaus bin. Ein übergewichtiger, Bier trinkender Raucher, dessen sportliche Aktivitäten damit beschränkt sind, sich in das FC-T-shirt zu quälen hats halt schwerer als ein geistig und körperlich fitter 80-jähriger, der ein neues Knie kriegt, weil er "zu viel" Tennis spielt (Beides sind Beispiele aus meiner Nähe).
Bei dem einen gibt es Komplikationen noch und nöcher - bei dem anderen ist die schlimmste Komplikation, dass er ein paar Kilo zulegt.

Dienstag, 22. März 2011

Hämatom

Heute geht schon alles etwas besser. Aber ich werd jetzt nicht über Konsistenz, Farbe und Geruch, sowie den Gasanteil berichten, auch wenn es manchen vielleicht brennend interessiert...
Allerdings gab es einen kleinen "Schreck am Morgen". Die Blutung der inneren Narbe, wo die Dünndarmenden wieder zusammengenäht wurden, ist noch nicht so richtig gestillt. Das liegt wohl an dem Blutverdünnender, die immer noch bekomme (momentant als Spritzen). Es hat sich ein gruselig anzuschauendens Hämaton gebildet und mein Bauch hat an der Stelle eine kleine Beule. Ich soll heute zu Ultraschall und vielleicht müssen sie dann irgendwie das Blut absaugen. Na mal sehen, was mich jetzt erwartet. Sie haben mir jetzt Thrombosestrümpfe (für die Beine) verpasst, warum, weiß ich nicht so genau.

Montag, 21. März 2011

Durchfluß

Die wenige Masse, die im Dickdarm ankommt, wird momentan einfach nur durchgeleitet. Das ist, laut Aussage der Ärzte auch erstmal gut. Leider hat der Dickdarm noch nicht seine Aufgabe, dem ganzen das Wasser zu entziehen, aufgenommen. Es ist also dünn und weil der Schließmuskel auch noch nicht so perfekt arbeitet, ist das auch ein wenig schwer zu kontrollieren. Die Ärzte sagen, dass ist normal und wird sich bessern.
Jetzt darf ich Kartoffelbrei und auch Kaffee.

Samstag, 19. März 2011

Huuunnngggeeerrr

Weil ich unbedingt das Video von Mittermayer im ZDF anschauen mußte, ist jetzt mein UMTS leer, so dass das Internet mal wieder langsam ist.
Also die Operation verlief perfekt. Der Stoma ist weg. Langsam stellt sich jetzt bei mr das Gefühl ein, dass der Krebs überstanden ist.
Leider darf ich noch nicht so richtig essen - nur Joghurt und Suppe und da auch nur jeweils zwei Portionen. Das ist auch relativ hart. Ich hoffe, mein Darm in seiner neuen Gesamtheit arbeitet gut und ich kann shnell wieder ordentlich essen.

Freitag, 18. März 2011

fertsch

mir ist schlecht und ich hab bauchschmerzen - aber ich bin selig. jftzt wird erstmal gepennt

Hurra, ich werde operiert

Es gibt nur wenige Situationen im Leben, wo man so einen Satz sagen kann. Die Blutwerte wurden heute früh nochmal gemessen, per Eilverfahren. Und sie stellten sich als ok heraus. Also werde ich jetzt gleich operiert. Bin schon rasiert und in der "Uniform" (Thrombosestrümpfe, Einmalhöschen und das gepunktete Hemd, das hinten offen ist). Auch hab ich schon die berühmte Leck-Mich-Am-Arsch-Tablette bekommen, damit ich nicht so hibbelig bin.
Jetzt bin ich ganz ruhig und muß aufpassen, dass ich nicht den Blog aus den Augen verliere.

Bis dann...

Donnerstag, 17. März 2011

End of Stoma - langgezogen

Heute fanden folgende Massnahmen statt:
1. Blutentnahme für die Blutgerinnungsbestimmung
2. Routine-CT
Die soll jetzt aller halbe Jahre stattfinden. Der erste Termin sollte eigentlich erst nächsten Monat sein, aber wo ich schonmal da bin, habe sie sich gesagt, dann legen wird ihn mal gleich drunter. Das Ergebnis: Alles ist ok.
"Lustige" Geschichte am Rande: Für die Messung musste ich ein Kontrastmittel trinken, eine nach Anis und leicht bitter schmeckende Flüssigkeit, 1/2 Liter. Da ich einen Stoma habe, ist das Kontrastmittel natürlich nur im Dünndarm. Für den Dickdarm haben sie das Kontrastmittel deshalb anal verabreicht. Das floß aber spornstreichs in den Stoma-Beutel - zumindest teilweise. Es war zwar genug im Dickdarm, aber der Beutel war auch knapp vor dem Bersten.
3. Colonoskopie
Da wird ein Stab (Endoskop) in den Arsch geschoben mit einer Kamera dran. Man wollte sich so die Narbe der Operation ansehen. Eine Stunde nach der CT sollte diese Messung stattfinden. Das erste Problem war, dass mein Darm noch voller Kontrastflüssigkeit war. Der Arzt, der die Messung machen wollte, war ganz offensichtlich "not amused". Ein weiteres, schlimmeres Problem war, dass mein Ausgang aufgrund des Nichtgebrauchs ziemlich eng geworden war. Zu eng für die Messgeräte, die zur Verfügung standen. Das Kinderendoskop was das Problem gelöst hätte, hat er aber nicht gefunden. Jetzt soll morgen vor der Operation nochmal nachgeschaut werden. Schön - da bin ich nicht wach. Dieses Analgefummel macht mich krank. Es ist das Schlimmste von allem.

Die erste Massnahme hat leider ergeben, dass meine Blutgerinnung noch zu niedrig ist. Deshalb wurde mein Operationstermin auf später verschoben. Notfalls kann es auch passieren, dass morgen gar nicht operiert wird. Dann "darf" ich wieder nach Hause gehen und am Montag wieder kommen. Die Spannung steigt...

Mittwoch, 16. März 2011

End of Stoma

So, bin wieder im Krankenhaus - diesmal aber so was von freiwillig, denn es wird der Stoma zurück gebaut. Leider kann die Operation nicht schon morgen stattfinden, da meine Blutgerinnungswerte noch nicht so sind wie sie sein dürfen. Das liegt daran, dass ich wohl zu spät mit Marcumar aufgehört habe. Das hätte ich wissen sollen...
Nun findet die Operation erst Freitag statt und ich bekomme bis dahin ein Mittel, welches Vitamin K enthält - das wirkt praktisch blutverdickend. Ich hatte kurz überlegt, ob ich mich wehren soll, von wegen so wenig Drogen wie möglich, aber ich habs dann gelassen. Krankenhaus ist drogenfrei-freie Zone. Ich nehme hier sogar gerne die abendlichen Einschlafhilfen - ohne eigentlich zu wissen was das für Zeug ist. Was ist das eigentlich für Zeug? Muß mal die Schwestern fragen.

Dienstag, 15. März 2011

Krebs auf noch höherer Ebene

Es fällt mir schwer an etwas anderes zu denken: Was meint Frau Merkel, wenn sie hintenrum durchblicken läßt, dass es bisher bei Sicherheitsüberprüfungen von Kernkraftwerken Tabus gegeben haben soll? Gruselig gruselig.
Aber zurück zum meinem eigenen Krebs.
Heute war das Abschlußgespräch mit meinem Chemo-Arzt. An sich nichts weltbewegendes.
Er hat den Zeitraum der Blutgerinnungsverringerung von einem halben Jahr auf ein Vierteljahr verkürzt. Er ist Experte auf diesem Gebiet. Die Ursachen seien beseitigt und es läge keine Veranlagung vor.
Über die Kur haben wir auch gesprochen. Er ist "auf meiner Seite". Ich werde ihm meine Begründung mailen und er wird auch eine Begründung, fußend darauf, schreiben. Auch werde ich nochmal mit den Leuten von der Wunschklinik reden, ob sie mir nicht bei der Argumentation etwas helfen können, von wegen Sportorientierung und so, damit ich auch nicht etwas behaupte, was so nicht stimmt.
Am Mittwoch komme ich ins Krankenhaus, aber ich befürchte, dass dann der Ausbau des Stomas noch nicht gleich anfängt. Der Grund ist, dass ich erst seit heute kein  Marcumar mehr nehmen soll. Wenn ich operiert werde, muß meine Blutgerinnung normal sein. Das Marcumar wirkt aber mehrere Tage nach. Und Medikamente zum Kompensieren gibt es zwar, aber die sind eigentlich nur für den Notfall gedacht. Na mal sehen, was die im Krankenhaus sagen.
Ich kann nicht anders und muß noch eine Frage zur Japanatomkrise stellen: Warum brauchen manche Politiker erst ein reales Beispiel, um das Konzept des Restrisikos zu verstehen? Und warum beschimpfen sie alle, die das schon  vorher verstanden hatten, als rückwärtsdiskutierende Ideologen? Sind die vielleicht ein bisschen - naja geistig nicht so äh - also aber Frau Merkel ist doch Wissenschaftlerin... 
...ok, das waren jetzt zwei Fragen und eine Vermutung.

Sonntag, 6. März 2011

Dunkel, Licht und Dämmerung

Müde vom Schlafentzug durch Rumtabumtamusik sind meine Gedanken von drei Fragen erfüllt:
1. Warum muß ein Nest wie Bickendorf einen eigenen Veedelszoch haben?
2. Warum muß der direkt unter meinem Fenster starten und enden?
3. Warum müssen die schon um Sieben mit dem Lärm anfangen und das am Sonntag?
... naja so hat jeder seine eigenen Probleme und die lässt man sich nicht nehmen.

Noch 9 Tage bis zur Stomazurückverlegung. Ich habe mich seit langem, wenn nicht gar seit Anbeginn von Allem, auf einen Krankenhausaufenthalt so gefreut.
Bezüglich der Kur gibt es als Neuigkeiten nur, dass es nichts Neues gibt. Ich habe nachgefragt, inwieweit man schon den Antrag abgeben kann und sollte. Es wurde mir gesagt, dass das nicht sinnvoll sei. Der Antrag muss vom Chemo-Arzt gestellt werden. Der ist aber erst am Montag (14. 3. 11) wieder im Lande. Am Montag hab ich auch mein Chemo-Abschlußgespräch. Vorher Stress zu machen sei nicht wirklich erforderlich. So muss ich jetzt erst bis dahin meine ausführliche Begründung (Weiß immer noch nicht, was der Unterschied zwischen einer Begründung und einer ausführlichen Begründung ist) fertig haben.

Ich wollte ein Foto vom "Zoch" machen, aber jetzt um zwölf ist der Spuk schon vorbei. Helau und Alaaf.

Montag, 28. Februar 2011

Krebs auf höherer Ebene

Die, die mich kennen und die die diesen Blog lesen, haben wahrscheinlich den Eindruck, dass ich die ganze Sache viel zu leicht nehme. Das ist wohl, so, aber ich kann nicht anders. Bisher hält sich der Schrecken, den mein Krebs auf mich ausübt, in Grenzen.
Nun sind aber zwei Sachen passiert, die mich dann doch jetzt ein wenig erzittern lassen. Die ziemlich unangenehme Gefühle in mir hervorrufen und ein Grausen vor den nun auf mich zukommenden Maßnahmen.

Zum Ersten:
Ich habe immer versucht, mich vom schnöden Mammon zu emanzipieren, aber in gewissen Situationen merke ich, dass ich da noch ein großes Stück des Weges vor mir habe. Es kratzt mich doch mehr als ich will, wenn es um Geld geht...
Zur Sache: Meine Krankenkasse hat die Rechnung der Hauptoperation in einigen Punkten moniert. Es würde sich um Leistungen handeln, die nicht erbracht wurden, im Umfang von summa sumarum 615€ . Mit diesem Schreiben bin ich dann im Krankenhaus vorstellig geworden. Dort wurde mir - sinngemäß - folgendes erklärt: Die Ziffernliste, die bei solchen Abrechnungen verwendet wird, ist von 1973 und folglich alles andere als aktuell. Um "moderne" Leistungen dennoch abrechnen zu können, werden sogenannte Analogziffern benutzt, wo man, sagen wir, für die brandneue Antineutrinoverschränkungsanalyse (fiktive Methode) die Ziffer für Teufelsaustreibung verwendet, die zwar noch in der Liste drin ist aber nicht (oder kaum) mehr benutzt wird. Das geht auch oft gut, aber Unstimmigkeiten sind vorprogrammiert. Der "normale" Weg in diesem Fall ist wohl, dass ich dann anwaltliche Schritte unternehme und das Geld einklage oder die Rechnung korrigieren lasse. Die bekanntermaßen sehr nette und hilfsbereite Dame vom Krankenhaus hat sich aber bereit erklärt, das nochmal vom Arzt checken zu lassen. Mal sehen wo das hinführt.
Das Problem für mich ist, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu weiteren solchen Problemen kommt. Ich habe eine Krankheit, die mit Hightechmitteln bekämpft wird. Die wirklich starken Therapien werden im Allgemeinen nicht in der Liste von 1973 drin stehen. Warum sind "die" seit fast vierzig Jahren nicht in der Lage sich mal auf eine neue Liste zu einigen? Wieviel bürokratischer und juristischer Scheiß kommt da jetzt noch auf mich zu?

Zum Zweiten:
Ich hatte ja vor, meine Reha in Leipzig stattfinden zu lassen. Nun stellt sich raus, dass das nicht so einfach ist. Also, dass heißt, normalerweise ist es einfach, aber in unserem idyllischen Bundesland NRW ist es mal wieder sinnlos kompliziert. Eigentlich ist es eine Sache der Rentenversicherung. In NRW aber, da gibt es noch die "Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung NRW". Laut Aussage der Betreuerin bei meiner Krankenversicherung ist es der Rentenversicherung - im gewissen Rahmen - gleich, wo ich meine Kur antrete. So nach dem Motto, Hauptsache die Klinik ist ok und die Unterbringungskosten sind im Rahmen. Aber die "Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung NRW" ist der Meinung, noch weitere Hürden aufstellen zu müssen: Ambulante Betreuung geht nur am Hauptwohnsitz. Wo ich wohne ist also völlig unwichtig. Wichtig ist der eingetragene Hauptwohnsitz. Es zählen bürokratische Kriterien - nicht praktische.
Ich darf auch nur Kliniken wählen, die in ihrem Kartell sind. Im Osten gibts da keine einzige...
Außerdem, so sagte die bei der Arbeitsgemeinschaft zuständige Beam... äh Mitarbeiterin, gäbe es in Leipzig sowieso keine für Darmkrebsnachsorge geeignete Klinik. Insbesondere würde die von mir genannte Klinik dies nicht anbieten. Sie hatte wohl in ein Buch geschaut, was schon etwas älter war, auf der Website dieser Klinik (http://www.medica-klinik.de/medica-onkologie.html) jedenfalls wird Darmkrebsnachsorge angeboten - angerufen und gefragt hab ich da auch schon (Info für Internetmuffel). Mit einem mir etwas unangenehm vorkommenden Unterton sagte sie noch, sie hätten doch überall in Deutschland schöne Kliniken im Angebot, natürlich nicht in den ..., in den neuen ..., (hier fing sie etwas an zu stottern).
Jetzt soll ich eine ausführliche Begründung (was immer das ist) schreiben, warum ich in Leipzig bekurt werden will. Aber große Hoffnungen hat sie mir nicht gemacht.

Vor dem allen graut mir.

Dienstag, 22. Februar 2011

Chemo ist vorbei

Hurra, wieder ein "Meilenstein" abgehakt. Die vier Runden Chemo sind jetzt vorbei. Alles in Allem muß ich sagen, dass ich das relativ locker weggesteckt habe. Ein bisschen erhöhte Empfindlichkeit im Mund und ein bisschen Müdigkeit war im Prinzip alles.
Momentan bin ich dabei, mich um die Reha zu kümmern. Ich plane eine ambulante Variante. Meine Krankenkasse und die zuständige Rentenversicherungsanstalt werden da miteinander verhandeln, ob das möglich ist. Das Problem ist, dass die von mir präferierte Klinik in Leipzig ist, und da müssen wir (meine Krankenkasse und ich) der Rentenversicherungsanstalt klar machen, dass das ok ist. Es geht darum, dass ambulante Maßnahmen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in angemessener Weise erreichbar sein müssen. Also muss ich in der Zeit in Leipzig wohnen. Dass das für mich kein Problem ist, ist hier zu verklickern. Mal sehen, ob 's klappt.
Wenn 's klappte (oder heißt das "kläppte"? (War 'n Scheerz)), dass wäre Super. Die Klinik ist cool (sehr sportorientiert) und in Leipzig zu sein, ist auf jeden Fall obercool. Da kann ich meinen dritten Enkel wachsen sehen - und das ist nur einer der Highlights...

Freitag, 11. Februar 2011

Der Port ist fort, das Blut ist gut!

Heute wurden die Fäden der Portentfernungsnarbe gezogen. Damit ist das Kapitel jetzt Geschichte.
Wegen des Thrombosevorfalls wurde ja nochmal eine genauere Blutuntersuchung in Auftrag gegeben. Die Ärztin hat mir bei der Gelegenheit auch gleich den Befund derselben mitgeteilt: Alles ist ok. Es fanden sich keinerlei Anzeichen dafür, dass ich von Haus aus eine erhöhte Thromboseneigung habe. Somit scheint es, dass ich einfach nur Pech hatte. Ist für mich ein wenig schwer zu glauben - es muß immer eine Ursache geben, auch wenn sie erst im Nachhinein ermittelbar sein sollte, aber vermutlich ist sowas einfach zu aufwendig und rechtfertigt nicht den Nutzen. Drum lassen wir das einfach mal so stehen...
Hab jetzt auch für den Arm meinen Thrombosestrumpf bekommen. Den hatten sie vor reichlich einer Woche vermessen und dann maßgeschneidert. Er soll dafür sorgen, dass das Blut wegen des Staus nicht "über die Dörfer" fließt, sondere sich trotz Enge an die "Autobahnen" (sprich Hauptvenen) hält. Den Strumpf muß ich tagsüber tragen und abends ausziehen. Der Strumpf sollte jeden tag gewaschen werden aber nicht weil er dreckig ist, sondern damit sich die Fasern über Nacht wieder ausrichten können. Hightecteil - kost auch knapp 400 Steinchen.

Dienstag, 8. Februar 2011

Port vs. Stoma

Ich muß hier mal ein mögliches Mißverständnis ausräumen. Bei meinem Krankenhausaufenthalt letzte Woche wurde nicht der Stoma zurückverlegt, leider. Man hat mir lediglich den Port entfernt, also das Teil, wo sie mir immer die Chemotherapie-Drogen eingefüllt haben. Die müssen jetzt also in altmodischer Weise über die Venen am Arm verabreicht werden. Ist aber ja nur noch eine Woche, so dass das nicht so schlimm ist. Im Nachhinein frag ich mich natürlich, ob das mit dem Port überhaupt so eine gute Idee war - alles in Allem. Ich hab eigentlich gute Venen. Die hätten das vermutlich ausgehalten. Andererseits weiß ich nicht, was in diesem Fall für Risiken zugeschlagen hätten. Wie man's macht ...
Am Freitag und heute war ich bei meiner neuen Hausärztin, Frau Dr. Punskaja, (die Dr. Hollmann "beerbt", der jetzt im Ruhestand ist und dessen Verdienst es ist, dass der Krebs bei mir (vermutlich) rechtzeitig entdeckt wurde). Es ging im Wesentlichen um die Einstellung der Marcumar-Dosis. Das ist immer mit Blutabnehmen verbunden. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen. Nächste Woche muß ich wieder hin. Früh um Acht! Da wird wieder Blut abgenommen. Das wird dann ins Labor geschickt und Nachmittag bekomme ich dann einen Anruf, wie die tägliche Dosis für die nächste Woche ist. Das geht immer so weiter. Wenn sich die Lage stabilisiert, muß ich dann vielleicht nur noch aller 14 Tage oder seltener zum Check.
Naja jetzt hab ich auch begriffen, dass man diese Sachen (also auch die Thrombosespritzen) immer lieber abends nimmt. Ich hatte sie immer früh genommen.
Die Thrombosespritzen kann ich jetzt zum Glück auch weglassen. Unnötig zu erwähnen, dass Selberspritzen nochmal eine Steigerung des (Maso-)Spasses war. Ade euch!
Diesen Freitag darf ich nochmal im Krankenhaus antanzen, zum Fäden ziehen.
Nächste Woche ist dann wieder Chemo. Und dann - nach drei Wochen Erholung - kann endlich auch der Stoma zuückverlegt werden. Licht am Ende des Tunnels.
Und dann kommt die Reha. Ich werde mir was raussuchen mit viel Sport. Ich hab da schon so eine Idee...

Donnerstag, 3. Februar 2011

Entlassen!

So, bin wieder zu hause.
Heute bei der Visite hat der Arzt mir nochmal zu verstehen gegeben, dass der Krebs, der Port und Chemo hinreichende Faktoren für die Thrombosegefahr sind, d. h. es muß nicht sein, dass es noch weitere Ursachen gibt. Das legen auch die bisherigen weitergehenden Untersuchungen (Blut, Herz, DNS) nahe. Da wurde wohl bisher nichts Bedrohliches gefunden. Das erhöht für mich die Wahrscheinlichkeit, dass ich dieses Marcumar nur vorübergehend nehmen muß. Das wäre toll.
So dass nur in aller Kürze. Muß jetzt zu meinen Philosophen.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Donnerstag komm ich raus

Morgen komm ich raus.
Soweit so gut. Allerdings gibt es auch Suboptimales zu berichten. Man fragt sich jetzt natürlich, wieso sich die Thrombose eigentlich gebildet hat. Denn normal ist das wohl nicht. Manche haben den Port jahrelang drin und es passiert nichts. Was dafür jetzt genau gemacht wird, ist mir noch nicht so klar. Auf jeden Fall lassen sie mich erstmal raus. 
Wie ich mit dem Marcumar umzugehen habe, wird mir vermutlich auch noch erklärt. 
Achja - und in zehn Tagen muß ich wieder rein, zum Fäden Ziehen von der Portentfernungsnarbe. Das ist aber nur ambulant. 

Dienstag, 1. Februar 2011

Habs verstanden

Jetzt hab ich mir das nochmal genauer erklären lassen (Danke Peter). Es ist so: An der Gefäßwand hat sich jetzt dieses Etwas angelagert. Das bleibt da und wird nur langsam abgebaut. Gleichzeitig wird sich weiter Metarial dort anlagern, abhängig vom Blutgerinnungsfaktor. Und das ist nicht gut. Genau da liegt das Risiko. Es wird mehr, dann löst sich ein Klumpen ab und macht Bambule als Lungenembolie oder sonstwas. Darum ist es gut, den Blutgerinnungsfaktor runter zu setzen.
... und die Konsequenzen in Kauf zu nehmen: Kein Handball und Vorsicht beim TaeKwonDo - Für ein halbes Jahr ab morgen. Scheisse.

Mein Blut ist dünn genug!

Nu bin ich wieder fit. Das coole Nachthemd, die Thrombosestrümpfe und das Einmalhöschen mußten wieder meinem "normalen" Outfit weichen. Der Arm ist noch ein wenig dunkler als der andere, ist aber nicht mehr so dick. Ich kann aufstehen (und würde am liebsten nach hause gehen).
Jetzt kommt bald der unangenehme Teil: Die Sache mit dem Blutgerinnungshemmer. Auch nach einer Nacht drüber Schlafen: Ich will es nicht! Ich habe mehr angst davor, elementare Systeme in meinem Körper aus dem Gleichgewicht zu bringen, als vor den angeblich drohenden Thrombosen. Es funktioniert ja eigentlich alles prima. Der Port, bzw. genauer der Katheder hat halt als Fremdkörper eine Gegenreaktion ausgelöst, wo ist da das Problem? Warum sollen jetzt Maßnahmen ergriffen werden, für etwas, was eigentlich zu erwarten war und darüber hinaus auch keine Rolle mehr spielt - der Port ist raus? Aber irgendwie scheinen hier alle - Ärzte und auch Schwestern - das sehr wichtig zu finden. Im Internet steht auch nichts Brauchbares. Vielleicht findet einer meiner Leser und Leserinnen ja etwas.
Momentan bin ich drauf und dran die Marcumar-Behandlung zu verweigern.
Schaun wir mal...

aies okay.

mir ist etwas schwummrig im Kopf und es fällt mir schwer, die Tasten zu treffen.Die Operation war cool. Ich war nicht so ganz weggetreten. Hab darurch einiges mitgekriegt, die weren sehr beschäftigt. Die Operation war wol erfolgreich und komplikationslos

Montag, 31. Januar 2011

wiesoweshalbwarum

Die Durchblutungsstörungen im Arm haben tatsächlich was mit dem Port zu tun. Konkret mit dem Fremdkörper Kathederschlauch, der in einer Vene rumbaumelt, die für den Blutabfluß im rechten Arm sorgt. Dort hat sich ein Blutgerinnsel gebildet, was diese Funktion einschränkt. Ist nicht sehr stark, so dass der Arm nur etwas dick ist. Gefühl und Bewegungsfähigkeit sind nicht eingeschränkt.
Es wird jetzt zweierlei getan: Der Verursacher - also der Port - wird entfernt. Außerdem muß das Blutgerinnsel untersucht werden, "wes Geistes Kind es ist". Es könnte nämlich irgendwie infiziert sein. Ich nehme an, das machen sie beim Rausnehmen des Ports.
Die Operation findet morgen statt. Danach fangen sie an, mir Marcumar, einem Gerinnungshemmer zu verabreichen. Um da die Dosis einzustellen, muß ich noch zwei Tage länger hier verweilen. Das Medikament soll ich dann ca. 6 Monate regelmäßig einnehmen.
Ich muß zugeben, ich sehe die Notwendigkeit letzterer Maßnahme noch nicht so ganz ein. Da red ich noch mal mit der Ärzteschaft.

Visite

Jetzt war gerade Visite. Da wurde folgendes beschlossen: Heute oder morgen wird der Port entfernt. Do komm ich raus. Dann muß ich ein halbes Jahr irgendwelche Blutverdünnungstabletten nehmen.

Update 10:30: Die Operation findet nicht heute statt.

Sonntag, 30. Januar 2011

Röntgen: Eine Spur

War jetzt beim CT.
Der Arzt hat mich erschreckt: Er sagte, es könnte auch eine Lungenembolie sein. Aber zum Glück wars das nicht. Was er gefunden hat, sah so aus als wäre es ein Gerinnsel am Katheder des Ports. Ist noch nicht sicher, da muß die zuständige Ärztin nochmal draufschauen. 
Aber hab ich 's nicht gesagt? Ob das jetzt aber gut ist oder nicht, weiß ich auch nicht. 

Sono: o.B.

Man hat jetzt eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Alles war soweit in Ordnung. Es wurde kein Klumpen oder so gefunden.
Die Ärztin hat Erstmal alle Bauchorgane gecheckt. Ist wohl Routine.
Dann hat sie am Oberarm geschaut. Man konnte schön die Arterien und Venen sehen - und einer speziellen Einstellung auch hören. Sie hat mit dem Schallkopf immer kräftig auf die Venen gedrückt. Wenn da ein Gerinnsel gewesen wäre, hätte sich die Vene nicht zusammendrücken lassen. Da war aber keins. Auch nicht unter der Axel und rechts von der rechten Brust, also so um den Port herum. Den Katheder vom Port konnte man auch erahnen, aber da war auch nichts besonderes zu sehen. Manchmal war das Blutrauschen (schönes Wort) zu hören und manchmal nicht. Das hab ich nicht so genau verstanden.
Das nächste "Debugtool" wird eine CT sein. Da wart ich jetzt drauf.

Samstag, 29. Januar 2011

Thrombose?

Heute hatte ich eine Durchblutungsstörung im rechten Arm. Vor Angst bin ich in die Notaufnahme gegangen. Die haben Blut genommen und ein EKG gemacht. Man vermutet eine Trombosesache.
Das Ende vom Lied: Sie haben mich gleich dabehalten. Sone Scheisse.
Wenigstens durfte ich (auf eigene Verantwortung zwar) noch mal schnell nach Hause gehen und ein paar Sachen zusammenpacken. Morgen hänge ich dann hier so rum - zu Beobachtung. Die Untersuchungen finden erst am Montag statt.

Dienstag, 18. Januar 2011

Die Aufgabe

Heute hat die dritte Chemorunde angefangen. Oder - positiv formuliert - die vorletzte. War auch trunusmäßig beim Arzt. Ist alles paletti.
Schön ist, dass das Wetter und die Straßenverhältnisse es zulassen, dass ich mit dem Fahrrad fahren kann. Das, das Laufen und die gelegentlichen Takwondo-Übungen, sagt mir, dass ich ganz schön "runtergeschludert" bin - hinsichtlich Kondition, Kraft, Dehnung und Beweglichkeit. Zudem entwickelt sich mein Gewicht auch in eine Richtung, die mir nicht genehm ist (über 80 und so). Dann habe ich also eine Aufgabe.