Mittwoch, 29. Dezember 2010

Schluß mit faul

Heute hab ich mal - seit langen - ein kleines Läufchen probiert. Naja, die Kondition ist mittlerweile wieder ziemlich lausig. Aber das Ziel war eigentlich hauptsächlich zu checken, ob Laufen mit Stoma geht. Und es geht. Ich hab das Ding jetzt noch ca. zwei Monate und ich kann nicht die ganze Zeit nur so dahinsiechen. Also wird jetzt mal wieder gelaufen.
Ach ja, mancher wird jetzt denken, der hat doch versprochen, dies Jahr nichts mehr zu posten. Aber das Versprechen zu brechen, hatte ich von Anfang an vor. Das liegt daran, dass ich momentan viel über das Konzept Versprechen und seinen psychopatischen Bruder, den Schwur, nachdenke und ich das mal hier loslassen wollte.
Ich sage jemand etwas zu und das sollte eigentlich genügen. Was ist anders, wenn ich ihm das verspreche oder gar schwöre? Variante 1: Es sind höhere Mächte zugange, die mich gegebenenfalls bestrafen, falls ich den Schwur breche und mich aber in Ruhe lassen, wenn ich ohne Schwur und Versprechen unzuverlässig bin. 
Variante 2: Es gibt nur mein Gewissen. Dann dienen Schwur und Versprechen nur dazu, den andern einzulullen oder ihn gar übern Tisch zu ziehen.
Fazit: wenn Atheisten Dir was versprechen, wollen sie Dich veräppeln.

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Nixmas

Die Wintersonnenwende ist gefeiert, die Mondfinsternis hab ich verschlafen - und den Skypeblackout übersteh ich auch.
Ferner findet momentan auch die zweite Chemotherapie (von vier) statt. Diesmal verspür ich nicht mal verstärkte Müdigkeit. Genau am 24. ist die letzte "Gabe".
Kurzum, mir geht es gut. Und wenn das so bleibt, werd ich vermutlich dieses Jahr nichts mehr schreiben - versprochen.
... also nicht die warmen Schühchen vergessen, denn es ist kalt da draussen (I got you babe).

Dienstag, 7. Dezember 2010

O.B.

Gestern war ich zur Chemo-Laboruntersuchung. Was alles ok.
Die nächste Chemo-Runde ist in der Vorweihnachtswoche. Dann kommt noch eine im Januar und eine im Februar. Im März wird dann - hoffentlich - endlich - der Stoma zurückgelegt. Und dann beginnt irgendwann danach die Reha. Die geht wohl so einen Monat. Genauer kann man dies aber erst ein paar Wochen vorher absprechen.
Danach fange ich an, wieder zu arbeiten. Das wird so April oder gar Mai 2011. Dabei kommt das sogenannte Hamburger Model zur Anwendung. Das bedeutet, dass ich innerhalb von 1-2 Monaten von wenigen Stunden täglich auf 8 Stunden "hochfahre" - ständig kontrolliert durch den behandelnden Arzt. Das Tempo des Hochfahrens bestimme im wesentlichen ich selbst. Juristisch gesehen bin ich in dieser Zeit immer noch krank geschrieben. D. h. die Bezahlung erfolgt noch durch die Krankenkasse.

Freitag, 3. Dezember 2010

Die Bessergehspirale

Ich habe ein komisches Gefühl, wenn ich mir vorstelle, ich würde schreiben, dass es mir jetzt besser geht, weil ich immer wieder feststelle, dass es mir 3 Tage später dann immer noch besser geht. Dadurch kommt in mir der Verdacht auf, dass es mit dem Besser-Gehen vor drei Tagen nur eine Illusion war. Ich bin sozusagen verwirrt.
Aber ich erkenne auch, dass die Verwirrung nicht in Sprachlosigkeit bzw. Blogschreibblockierung münden darf. Ich habe gelernt, dass das Beste in so einer Situation ist, das Problem zu thematisieren.
Also schreibe ich:
Es geht mir jeden Tag besser. Und dies ist jeden Tag erneut eine Überraschung. Es ist wie ein Wunder, aber es scheint, dass das Ende des Jeden-Tag-Besser-Gehens nicht absehbar ist. Irgendwann hab ich Euch alle überholt.