Freitag, 30. Juli 2010

Simulation

Ach so, die Simulation war schon heute. In Rodenkirchen.
Bin test halber mit dem Fahrrad gefahren. Ist ne halbwegs angenehme Strecke. Mal sehen, ob ich das auch hinkriege, wenn ich unter dem Einfluss von Strahlung und Chemo stehe.
Bei der Simulation haben sie mir so Striche in Form von Fadenkreuzen auf die Haut gemalt (Bild gibt's nicht. Ist nix fürs Internet). Die muß ich jetzt vorm Verwischen beschützen. Damit startet die Phase minimaler Hygiene schon heute. Na Prima. Gut, dass ich gestern nochmal ausgiebig gebadet habe.
(Hab ich ne Stinkophobie?)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Die Strahlen

Heute war das Gespräch mit dem Radiologen (http://www.rnr-net.de/rodenkirchen).
Hat nochmal mein Wissen vertieft und präzisiert.
Die Bestrahlung dient dazu, dem Tumor an seinen Rändern Stress zu bereiten. Er kann nicht mehr wachsen - wird sogar meistens kleiner (Es ist wohl sogar möglich, dass er verschwindet). Die Chemo dient fast hauptsächlich dazu, den Tumor für die Bestrahlung empfindlicher zu machen.
Interessant war, was der Arzt zum Sinn der Chemo sagte. Metastasen sind bei meinem Typ Krebs nicht mehr, bzw. nicht in absehbarer Zeit zu erwarten. Das einzige, wofür die Chemo noch gut sein könnte, wäre, vorhandene Krebszellen im Blutkreislauf zu bekämpfen. Jedoch hat jeder Mensch ständig Unmengen von Krebszellen im Blut. Das ist systemimmanent. Diese Zellen werden normalerweise ausreichend vom Immunsystem bekämpft. Der Beitrag, den die Chemo hier leistet, sei - wenn auch nicht Null - so doch nur marginal. Dann hat er schnell noch gesagt, die Chemo, die ich bekomme sei nicht so gefährlich und helfe ja trotzdem etwas - vermutlich weil an dieser Stelle jeder zweite fragt, ob man dann die Chemo nicht gleich weglassen könnte. Die Frage kam mir auch so in den Sinn...
Auf jeden Fall sind die Strahlen offenbar die Hauptwaffe. Nach dem Gespräch haben sie mich noch mit dem Computertomographen vermessen, damit die Physik einen präzis zugeschnittenen Bestrahlungsplan ausarbeiten kann. Am Montag wird dann noch eine Simulation durchgeführt, ob alles so richtig ist. Das hab ich aber nicht genau verstanden.
Was er dann noch über Umgang mit Körperhygiene während der Zeit der Bestrahlung sagte, naja - das muß ich erstmal etwas sacken lassen. Ich sage nur soviel: Die Haut wird hochempfindlich und verträgt kein Wasser und erst recht keine Seife. Baden verboten! Nichtmal Waschen. Und das sechs Wochen lang. Da fällt mir nur noch folgendes ein: http://www.myvideo.de/watch/34606/Die_Doofen_Mief_1995

Dienstag, 27. Juli 2010

Sport ist Mord?

Heute war ich in der Praxis, wo die Chemo stattfinden wird (http://www.onkologie-koeln.de). Der Plan wird jetzt schon konkreter:
- Montag geht die Chemo los. Ich muß eine Wochen lang jeden Tag hin und mir meine Dosis abholen. Freitag ist aber Schluss - erstmal
- Dann sind drei Wochen Pause
- Dann nochmal dasselbe
- Und wieder drei Wochen Pause
- Dann ist die Operation
- Nach der Operation vermutlich nochmal vier Runden wie oben
Die Chemo ist eine 5-Fluorouracil (http://de.wikipedia.org/wiki/5-Fluorouracil)1g/m²/d -Dauerinfusion. Wie das aussieht, zeige ich Euch am Montag.
Die Chemo dient dem Zweck, die Metastasengefahr zu verringern und die Krebszellen offen zu machen für die Bestrahlung.
Morgen soll ich in eine andere Praxis gehen - dort gehts dann um die Bestrahlung. Die wird laut Plan sechs Wochen lang täglich (Mo-Fr) stattfinden. Die Bestrahlung soll den Tumor klein machen.
Der Arzt hat mich dann gleich erstmal für einen Monat krank geschrieben und auch gesagt, dass ich vermutlich ein halbes Jahr ausfallen werde. Als ich ängstlich fragte, wie es mit Sport aussieht, hat er im Prinzip deutlich gemacht, dass ich soviel Sport machen soll, wie ich vertrage - wenngleich das viel weniger sein wird als jetzt - besonders die Bestrahlung soll wohl ziemlich schlapp machen. Untersuchungen scheinen zu ergeben, das Sport sich günstig auf die Heilung auswirkt.
Also: Sport ist Mord - für Krebszellen (Ich hatte schon schlechtere Gags).

Donnerstag, 22. Juli 2010

Der Port


So, der Port ist gesetzt. (Brauch ich jetzt ne Firewall?)
Ich musste um 7 im Krankenhaus sein - komplett nüchtern, nicht mal Wasser durfte ich trinken. Für die Operation wurde ich noch schön zurechtgemacht: Thrombosestrümpfe, Einmalhöschen und das berühmte Nachthemd, was hinten offen ist. Die Schwester hat mir noch die Brust rasiert.
Bin dann auch gleich dran gekommen. Aber bis Mittag hab ich dann nicht viel mitgekriegt, denn ich hab mich in Dämmerschlaf versetzen lassen - das werd ich möglichst immer so machen, denn ich will die Erinnerungen so gering wie möglich halten...
Bis ich so richtig wach war, wurde es Nachmittag.
Nach der Visite wurde ich erstmal nach Hause geschickt. Anscheinend ist alles ok. Am Sonnabend muss ich wieder hin zum Nachgucken.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Morgen krieg ich den Port gesetzt. Nächste Woche Dienstag solls dann mit der Chemo anfangen.

Dienstag, 20. Juli 2010


Das Ding ist 14-6cm vorm Ausgang. Es nimmt 2/3 des Darmquerschnitts ein.
Das Gewebe wurde analysiert und als ulceriertes mäßig bis wenig differenziertes Adenokarzinom der Colonschleimhaut (G2-3) identifiziert.
Es gibt weder Metastasen im Körper noch weitere Befunde im Mastdarm, nur dieser Tumor.
Der Plan ist der folgende:
Erst bekomme ich mal einen Stöpsel vorne an der Schulter gesetzt - für die Chemo. Dann kommt die Chemo und Bestrahlung wollen sie auch machen. Damit soll der Tumor erstmal verkleinert werden. Das alles wird sich bis weit in den August hinziehen.
Dann werde ich operiert. Dass heißt zwei Wochen Krankenhaus - eher länger.
Danach nochmal Chemo (Wie lange, hab ich nicht gefragt, vermutlich wieder ein paar Wochen)
Das hab ich heute erfahren. Morgen muss ich wieder hin, da erfahre ich Konkreteres.