Samstag, 14. August 2010

Fragen, Fragen, Fragen

Frage: Warum muß die Bestrahlung von Außen erfolgen?
Antwort: Die Bestrahlung ist an fünf Tagen pro Woche - sechs Wochen lang. Strahlung von innen hieße: Jeden Tag "Mission Rohr frei" und dann wird der Emitter hinten eingeführt. Das ist nicht machbar. Der Schaden wäre größer als der Nutzen. Und ich wäre ziemlich traumatisiert am Ende.


Frage: Jeder weiß, dass Strahlung Krebs erzeugt. Wieso soll sie dann gegen Krebs helfen?
Antwort: Man unterscheidet zwei Modelle: Eins für niedrige und eins für hohe Strahlendosen.
  • Niedrige Dosen: (ca. 1 mSv ("Millisievert") und weniger) Es gibt natürliche Strahlungseffekte, z. B. der Radonzerfall und die kosmische Strahlung. Außerdem, künstliche Sachen wie Röntgenapparate beim Arzt oder Kernkraftwerke (Die sind aber nochmal etliches ungefährlicher). Für all diese haben die biologischen Systeme in Millionen Jahren Gegenmaßnahmen entwickelt. (Die Lebewesen, die damit nicht klar kamen, sind längst ausgestorben - Darwin lässt grüßen). Diese Gegenmaßnahmen wirken aber, wie fast alles in der Natur, nicht 100%-ig. Krebszellen entstehen ständig und werden bekämpft. Doch ganz selten mogeln sich halt welche durch.
    Die Zusammenhänge zwischen Strahlendosis und Krebsrate sind bei diesem Modell laut Aussage des Fachmanns, den ich gefragt habe, noch ziemlich umstritten.
  • Hohe Dosen: (ca. das 1000-fache der niedrigen Dosen und mehr) Diese Strahlung macht die Zellen, die sie trifft, kaputt (Genauer: es sorgt dafür, dass die Zellen sich noch höchstens einmal teilen können und dann absterben). Der Zusammenhang ist lienar-quadratisch und hängt noch vom Zelltyp ab (Krebszellen sind empfindlicher als andere Zellen). Aber das ist alles relativ gut verstanden.
    Also: hier wird mit dem Vorschlaghammer gearbeitet und nicht mit Nadelstichelchen.


Frage: Wie funktioniert die Strahlung eigentlich?
Antwort: Es gibt eine Elektronenquelle. Die Elektronen werden in einem Lineabeschleuniger beschleunigt. Dann knallen sie auf ein Wolframtarget. Da werden (aufgrund des Photoeffekts) Photonen mit hoher Energie herausgeschossen. Das ist in dem Fall nicht normales Licht, sondern harte Röntenstrahlung. Diese trifft dann auf die Moleküle der Zellen. Macht hier was kaputt und da. Das ist aber nicht so sehr problematisch. Problematisch ist es aber im Falle der komplexen DNS-Moleküle. Es werden etliche wichtige Bindungen (Wasserstoffbrücken) ionisiert. Das wiederum sorgt dann dafür, dass die DNS-Stränge zerbrechen. Die Programme zum Aufbau und Leben der Zelle, die die DNS ja darstellt, sind dann gestört und voller "Bugs" und es wird praktisch nur nicht lebensfähiger Müll fabriziert. Da die Strahlung kurz (ca. 2 min) und oft erfolgt, schädigt sie Zellen mehr, die sich häufiger teilen. 

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